Kempens Umwelt-Tamtam

Lüftelberg. Nachdem Bürgermeisterin Kempen vor Monaten publikumswirksam auf eine angebliche Dioxin-Belastung bei Lüftelberg aufmerksam machte, wollten die Ratsfraktionen und die Presse natürlich Näheres wissen. Kempens selbst gesetzte Termine lies sie ohne weitere Erklärungen verstreichen, Anfragen der Fraktionen beantwortete sie nicht. Die Meckenheimer Parteien forderten daraufhin Kempen in einer gemeinsamen Erklärung auf, entweder Beweise vorzulegen oder sich bei den Bewohnern zu entschuldigen.

Dazu äußert sie sich in einer Pressemitteilung vom 6. September 07:

„Zu der heute von den Vorsitzenden der im Rat der Stadt Meckenheim vertretenen Parteien an die Medien gerichtete Aufforderung, ich solle unverzüglich meine Beweise über gesundheitsgefährdende Stoffe im Kiesabbaugebiet Rheinbach-Flerzheim offenlegen, nehme ich auf Anfrage wie folgt Stellung:

1. Ich habe meine Informationen über umweltgefährdende Stoffe an zuständige Dienststellen, hier den Umweltminister des Landes NRW sowie die Staatsanwaltschaft Bonn, weitergeleitet…“ (Quelle: www.meckenheim.de)

Schön, Frau Dr. Kempen! Und was ist mit den Lüftelberger Einwohnern und den Ratsmitgliedern? Dürfen die nicht wissen, was Sie wissen? Oder wissen Sie gar nix, und haben Sie nur mal so auf die Pauke gehauen? Wie sehr muss man eigentlich seine eigenen „Untertanen“ verachten, um solche Spielchen zu spielen?

Dabei gibt es durchaus Grund, sich Sorgen zu machen: Die vielen alten Kiesgruben um Lüftelberg wurden im letzten Jahrhundert lange als Müllkippen genutzt. Lange Zeit waren solche Gruben öffentlich zugänglich, und jeder konnte dort weitgehend ungestört abladen, was ihm (nicht mehr) gefiel. Umweltvorschriften gab es kaum, Unrechtsbewusstsein noch weniger. Und so lagern in solchen alten, nicht abgedichteten Kippen oft Dinge, die dort nach unserem heutigen Verständnis absolut nicht hingehören: Fässer mit Pflanzenschutzmitteln, Kanister mit Altöl, Autobatterien usw. Es wäre sicherlich eine gute Idee, Zeitzeugen gezielt nach solchen Hinterlassenschaften zu befragen, Proben zu analysieren und evtl. Missstände zu beseitigen. Aber dafür braucht man wohl eine Verwaltungsspitze, die sich nicht nur durch Effekthascherei auszeichnet.

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