Müllgifte bei Flerzheim

In ihrer Pressekonferenz am 21.11. stellte die Bürgermeisterin erhebliche Umweltgefahren fest, erhob schwere Vorwürfe gegen beteiligte Stellen und legte etliche Schriftstücke und Karten vor.

Bei einer ersten Durchsicht sind uns einige Ungereimtheiten in der Darstellung Dr. Kempens aufgefallen. So hat sie z.B. ein Schriftstück aufgenommen, das zwar die Gefährlichkeit von bestimmten untersuchten Stäuben darstellt, die Angaben zum Ort der Probeentnahme und zum Auftraggeber sind jedoch unkenntlich gemacht.

Die Darstellungen Kempens lassen andererseits bedenkliche Zustände im Gebiet durchaus möglich erscheinen. Wir werden also unsere eigenen Recherchen weiterführen und uns nicht einfach auf die beruhigenden Versicherungen der Kreisverwaltung verlassen.

Dies braucht vermutlich Monate. Wer uns bei dieser Arbeit unterstützen will, ist herzlich willkommen.

Interessant könnte auch die Sitzung des Umweltausschusses am Freitag werden. Dazu die folgende Pressemitteilung des Landrats:

Rhein-Sieg-Kreis (tw) – Die Untere Bodenschutz und –Wasserbehörde des Rhein-Sieg-Kreises wird in der Sitzung des Umweltausschusses am morgigen Freitag nochmals einen umfassenden Bericht über Ablagerungen in Meckenheim und Rheinbach vorlegen. Der Umweltausschuss des Rhein-Sieg-Kreises tagt morgen am 23.11.2007 ab 14.00 Uhr im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Siegburg. Ebenfalls wird die Fachbehörde des Kreises zu den Äußerungen von Bürgermeisterin Kempen Stellung beziehen, die sie gestern in einer Medienkonferenz verbreitet hat. Nach Prüfung der Unterlagen, die die Bürgermeisterin ins Internet gestellt hat, ergibt sich für die zuständige Fachbehörde beim Kreis kein neuer Sachstand. Vielmehr bleibt der Rhein-Sieg-Kreis bei seiner Einschätzung, die die Bezirksregierung in Köln und der Landesumweltminister teilen, dass keine Gefährdung für die Gesundheit von Menschen und anderen Schutzgütern, wie Boden und Wasser, besteht.

Vielmehr kommen die Experten im Kreishaus nach der Prüfung der Unterlagen von Bürgermeisterin Kempen zu der Bewertung, dass die Darstellungen von ihr in vielen Fällen fachlich nicht nachvollziehbar sind und dass zum Teil falsche Zusammenhänge hergestellt werden. Der Kreis kommt zu der Einschätzung, dass die Äußerungen der Bürgermeisterin eher zur Verunsicherung der Bevölkerung beitragen als einen von Sachverstand geprägten Beitrag darstellen.

Zu diesen einzelnen Punkten wird die Fachbehörde ausführlich im Umweltausschuss berichten.

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Ein Kommentar

  1. Zitat: „Die Darstellungen Kempens lassen andererseits bedenkliche Zustände im Gebiet durchaus möglich erscheinen. Wir werden also unsere eigenen Recherchen weiterführen und uns nicht einfach auf die beruhigenden Versicherungen der Kreisverwaltung verlassen. Dies braucht vermutlich Monate. “

    Hallo liebe Grüne,

    ich lese gerade die Historie der Lüftelberger Mülldeponie Geschichte in diesem Blog. Sehr informativ bisher. Bei diesem Artikel endet die Geschichte scheinbar. Ihr wolltet doch am Thema dran bleiben. Es ist doch nicht etwa unter den Tisch gefallen? *grins*
    Ich wohne zwar schon länger nicht mehr in Lüftelberg bzw. Meckenheim, finde das Thema dennoch interessant. Ich kann mich noch an wenige Scenen auf der Müllkippe Ecke Lüftelberg/Berghang/Fussballplatz erinnern. Da wurde öfters munter Plastik und anderes Zeug in großen Feuern verbrannt. Ich glaube dabei entstehen Dioxine in den Schlacken? Und gequalmt hat das … Als ca. 5jähriges Kind fand ich das total faszinierend weswegen ich mich wohl noch gut daran erinnern kann. Ok, es muss noch einige Hundert andere Lüftelberger geben die das auch noch wissen. Die Vorstellung, dass der Siff vom Regen den Berghang herunter in das Feld am Fuße des Berghanges ausgespült wird liegt doch auf der Hand. Es läuft mir immer noch wie ein Schauer jedes mal den Rücken runter wenn ich da vorbei fahre. Mich wundert nur, dass dort auf diesem eigentlich winzigen Feld am Fuss des Müllhügels immer noch Getreide anbaut wird, was sicherlich belastet sein könnte. Kann man da nicht Blumen, Weihnachtstannen oder anderen Zierrat anbauen? Vielleicht eine Pferdewiese? Mannoman.
    Ich frage mich nun, 40 Jahre nach Schließung der Deponie, wurde denn mal direkt am Fuß des Berghanges, z.B. am Rand des Feldes, eine Messung der Bodenproben vorgenommen? Wurde das Getreide den mal geziehlt getestet bevor es z. B. in die genossenschaftlichen Silos gefüllt wurde? Habt ihr als Grüne wie im Artikel versprochen überhaupt weitere Recherchen gemacht?
    Was ist den draus geworden? Ist das Feld evtl. doch verseucht?
    Schreibt mir bitte mal wenn ihr was dazu wißt und Lust und Laune habt. Meine E-Mail Adresse habt ihr ja.
    MfG
    Ingo