Bayerische Abiaufgaben – interessieren Sie nicht?

aber vielleicht die hier: Grundkurs Geographie, Abi 2010, gefunden in sueddeutsche.de:

„Im Rahmen des Ausbaus der Energieerzeugung aus Kernkraft wurde beschlossen, die japanischen Kernkraftwerke an den Küsten, jedoch in Entfernung zu den großen Verdichtungsräumen zu errichten. Begründen Sie diese Entscheidung und stellen Sie positive Effekte für die Entwicklung der räumlichen Strukturen an diesen Standorten dar.“
Wohlgemerkt, es geht hier nur um die positiven Effekte. Eine Gegenüberstellung mit möglichen nicht-positiven Effekten war ausdrücklich nicht erwünscht. Dies geht auch aus der Musterlösung des bayerischen Kultusministeriums hervor:
„Begründung der Entscheidung, v.a.
– Küstennähe: günstige bauliche Voraussetzungen aufgrunds des flachen Reliefs und Zugang zu Kühlwasser
– Lage außerhalb städtischer Verdichtungsräume: Vermeidung von Raumnutzungskonflikten bzw. Verminderung des Gefährdungspotenzials bei Unfällen.
Darstellung positiver Effekte, z.B.
– Verminderung räumlicher Disparitäten durch langfristig angelegte Investitionsprojekte abseits großer Verdichtungsräume
– Verbesserung der regionalen Energieversorgung
– Schaffung sicherer Arbeitsplätze in strukturschwachen Räumen, verminderte Abwanderung
– durch infrastrukturelle Erschließung Verbesserung der Voraussetzung zur Ansiedlung von Betrieben auch aus anderen Branchen sowie Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aufgrund von Führungsvorteilen
– verbesserte Investitionsmöglichkeiten der Kommunen durch besere finanzielle Ausstattung infolge steigender Gewerbesteuereinnahmen und staatlicher Subventionen.“

Diese Abiaufgabe fiel in eine Zeit, in der die Landesregierung vehement für die Laufzeitverlängerung stritt. Kann ja auch Zufall gewesen sein…
Martin Herwartz

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